Donnerstag, 13. Oktober 2011

Freesie und Rainfarn




Manchmal kann ich über Unfreundlichkeit nur den Kopf schütteln.
Gestern war ich auf dem Markt, um mir blumigen Nachschub für zu Hause zu holen. Und da ich nicht wusste, wie die gelben Blumen, die ich mir ausgesucht hatte, hießen, fragte ich freundlich die Verkäuferin, ob sie mir sagen könne, welche Blume das sei. »Nö« sagte die nur, ohne mich anzusehen und streckte schon der nächsten Kundin ihre Arme entgegen. Was sagt man dazu? Kann man bei zwei Euro, die man für die Blumen ausgegeben hat, keinen Service erwarten?

Inzwischen habe ich selbst herausgefunden, welche Blume ich gemeinsam mit weißen Freesien (Familie der Schwertliliengewächse) in die Vase gestellt habe: Rainfarn. Diese krautige Pflanze hat etwas Ulkiges. Sie sieht aus, als würde ihr etwas fehlen. Naja … tut es auch irgendwie, denn sie hat – wie ich durch Wikipedia gelernt habe – keine Zungenblüten. Sie sind eigentlich ein wichtiger Bestandteil der Korbblütler, zu deren Familie der Rainfarn gehört. 
Nachtrag (10.12.): Dank einer lieben Blumenkundigen habe ich erfahren, dass es sich bei der Pflanze doch nicht um Rainfarn handelt, sondern um eine kleinblütige Chrysantheme. Der Rainfarn wäre gelber und die Blätter mehr geschlitzt. Außerdem schreibt sie mir weiter, wächst der Rainfarn – im Gegensatz zur kleinblütigen Chrysantheme – wild. Die Chrysantheme wird gezüchtet und ist etwas grünlicher. Immerhin gehören die Chrysanthemen zur Familie der Korbblütler und ich lag nicht ganz falsch.

Ich mag den Kontrast zwischen den kleinen runden Kullern und den zarten Blüten der Freesien. Während sich der Blütenkopf der kleinblütigen Chrysantheme scheinbar verschließt, öffnen sich die Freesien ganz offen ihrem Betrachter …

Anbei noch zwei historische Pflanzenstudien der beiden Blumen, die ich hier und dort gefunden habe.


Dienstag, 11. Oktober 2011

Zarter Anfang (Zierkohl und Glockenblume II)

































































Der Anfang ist gemacht.
Habe heute mein Skizzenheft für Oktober zum Leben erweckt – Papier gefalzt, überlegt, geheftet, gestempelt – und die ersten Seiten gefüllt. Zwei Ausschnitte gibt es hier zu sehen.

Zwischendurch blättere ich durch das von Matthias Harder herausgegebene Buch Flower Power. Ein wahres Geschenk von meiner lieben Freundin J.
Schön!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Zierkohl und Glockenblume





















Heute habe ich gelernt, dass man Kohl nicht nur zum Essen auf den Tisch bringen kann. Er ist auch für die Vase bestens geeignet. Wie schön der Zierkohl anzusehen ist, seht Ihr an den Fotos. Seine Blüte sieht nahezu rosig aus, so eng schmiegen sich die Blütenblätter ineinander … Der Zierkohl kann auch gegessen werden. Allerdings nur – so rät ein Experte –, wenn man ihn selbst gezogen hat. Ansonsten ist die Behandlung von Pflanzenschutzmitteln nicht auszuschließen.





















Im Blumenladen standen außerdem eine Menge Glockenblumen in weiß-violett. Zwei von ihnen mussten noch mit, für den Farbtupfer in der Vase. In den nächsten Tagen will ich mich dran machen, die ersten Zeichnungen auf's Papier zu bringen.

Montag, 3. Oktober 2011

Duette

Ich mag Gedichte. Gern in einfacher und (paradoxerweiser) unblumiger Sprache.
Für das Abschlussprojekt meines Hauptstudiums in der Buchkunst habe ich mir fünf ausgewählt. Vier von Joachim Lehmann und eins von Mascha Kaléko. Zu jedem Gedicht ist ein zehnseitiges Leporello mit Original-Zeichnung entstanden. Das Gedicht – auf Transparentpapier mit Schreibmaschine getippt – wurde in das jeweilige Leporello eingeheftet. Dabei gehen grafische Linie und Schrift eine zarte Symbiose ein.
Meine wichtigste Inspirationsquelle waren die Blumen, die ich beim Zeichnen um mich hatte. Daher möchte ich Euch heute auch davon berichten beziehungsweise ein paar Fotos vom Entstehen des Projekts und von der fertigen Arbeit zeigen.






















da denkt ihr

den stift wende ich
in der hand,
das papier macht mich blinzeln
und
meine pfeife ist mir
ein haltegriff.

da denkt ihr,
ich sei einer, der's mit den worten
intim habe,
dem alles leicht falle.

leicht fällt mir nur das niesen,
wenn die luft kalt ist.

(Joachim Lehmann)
















Jedes Leporello hat seine eigene Hülle, die ihrerseits gemeinsam in einer Mappe verstaut sind:











































Und zum Schluss

Stille.






Mein schönstes Gedicht

Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es.
Ich schwieg es.

(Mascha Kaléko)
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...