Montag, 19. Dezember 2011

Brunia Albiflora, Santini Adora und Agapanthus






















Zur letzten Woche im Advent kommt nun mein schöner Nikolausstrauß. Herrlich duftend nach Tanne dank Brunia Albiflora (den grünen Kugeln). Die roten Santini Adora Chrysanthemen und die weißen Schmucklilien (Agapanthus) geben noch den farblichen Weihnachtstupfer dazu. Schön.

Beim Zeichnen habe ich gemerkt, dass die Brunia Albiflora zwar schön anzusehen, aber weniger gut zu zeichnen sind. Zumindest für mich. Im Moment sieht er doch noch etwas langweilig aus. Mal sehen, ob ich heute Abend noch etwas aus mir und dem Stift rausholen kann.

Also. Auf die Plätze. Fertig. Looooooos!


Donnerstag, 15. Dezember 2011

Türchen Nr. 15

Heute in meinem Adventskalender:

»Willst Du das Glück kennen lernen, 
werde so still, dass Du das sich Öffnen der Blüte hörst.«
(Japanisch)

Habe den Spruch gleich zum Anlass genommen, beim morgendlichen Zeichnen kein Hörbuch und keine Musik zu hören. Schön war es in der Stille und zufrieden bin ich mit dem Ergebnis auch. Das wird wiederholt.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Meine Helden




















Zwischen dem Zeichnen blättere ich immer wieder durch Bücher. Ich mag Egon Schiele, Gottfried Schüler, Alexander Olbricht und Toulouse Lautrec. Ihre Grafiken gefallen mir sehr. Eine große Kraft geht von ihnen aus. Sie eint der bewusst gesetzte Strich. Nichts Überflüssiges ist bei Ihnen zu finden. Nur Klarheit. Klarheit durch Konzentration und Verdichtung auf der einen und dem Nichts auf der anderen Seite.
Schiele begegnete mir zum ersten Mal, als ich mit meinen Eltern und meinem Bruder die Stadt Krumau in Tschechien besuchte. Dort sahen wir eine große Ausstellung. Bilder Gottfried Schülers sah ich 2004 in der Kunsthalle Apolda und Alexander Olbrichts »2 x Zwölf Zweige« beeindruckten mich in einer Ausstellung im Weimarer Schiller-Museum, die ich 2010 mit meinem Vater besuchte.
Zufällig zeigte mir meine Professorin in der letzten Konsultation ein kleines Insel-Bändchen des letztgenannten Künstlers. Und da ich einfach nicht widerstehen konnte, bin nun auch ich glückliche Besitzerin dieser Nr. 1085, die 24 farbige Zeichnungen Olbrichts zeigt.
Frisch inspiriert, kann es morgen also wieder ans Werk gehen.

Samstag, 10. Dezember 2011

Skizzen November











































Wie letzten Monat kommen nun ein paar Seiten meines letzten Skizzenheftes (November). Zu Beginn habe ich mich wieder sehr ans Objekt geklammert. Erst beim Zeichnen, bin ich wieder frei geworden. Es tut gut, wenn man nicht allzu sehr darüber nachdenkt, wie was werden soll, der Stift tanzt dann manchmal wie von selbst über das Papier. Musik hilft mir dabei. Letztens habe ich ein schnelles Jazzstück drei-, viermal in der Schleife gehört und die Bewegung und den Strich des Stiftes der Geschwindigkeit angepasst.
Ärgerlich ist nur, dass ich an dieser Leichtigkeit nicht gleich andocken konnte. Der Karton für mein Skizzenheft hat auf sich warten lassen. Heute – zwei Wochen nach der Bestellung – ist er endlich gekommen und ich kann mit dem Anfertigen des neuen Heftes beginnen. Ich bin gespannt, wie viele Seiten es diesmal dauert, bis die Zeichnungen anfangen Musik zu machen.

Beim Scannen der einzelnen Skizzen wurden teilweise auch die Rückseiten mitgescannt. Hier entsteht durch Zufall das, was ich bei meinem letzten Studienprojekt »Duette« bewusst eingesetzt habe. Das Zusammenwirken von Vorder- und Rückseite, ihre Durchdringung und Ergänzung finde ich sehr spannend. Außerdem passt es, finde ich, sehr gut zu der Vielschichtigkeit von Pflanzen, sowohl in physischer als auch in symbolischer Hinsicht. Vieles erschließt sich erst auf den zweiten oder dritten Blick. Das Taktgebende, das durch die Falze der Leporellos entstanden ist, habe ich auch in meine Skizzenhefte mit hineingenommen. So kann jede Doppelseite um ein weiteres Blatt ausgeklappt werden.

Über die Sterndolden, Skimmien und Freesien, die Ihr oben in den Skizzen finden könnt, habe ich hier und da bereits geschrieben. (Beachtet bitte auch den Nachtrag.) Die Balgfrüchte der Baumwoll-Seidenpflanze, die im Volksmund auch Papst- oder Bulleneier genannt werden, habe ich ganz vergessen vorzustellen und auch zu fotografieren, daher gibt es von mir nur  zwei Fotos der getrockneten Pflanze. Sie sehen auch so noch so schön aus, dass sie mich zum Zeichnen besonders inspiriert haben.

















Donnerstag, 1. Dezember 2011

Nadelkissen, Mannsblut und Schleierkraut





















Zwischen Aufträgen, Ausstellungsvorbereitungen, Aufbau, Aufsicht, Ausstellungseröffnung und Abbau sind die letzten Tage nur so verflogen. Das Zeichnen habe ich zwar nicht vergessen, doch muss ich gestehen, dass mein November-Heft noch ein paar leere Seiten hat, die es schnell zu füllen gilt. Heute ist schon der 1. Dezember und das nächste Heft wartet auf Inhalt.

Bevor die Blumen, die schon seit über einer Woche bei mir in der Vase stehen, verblüht sind, möchte ich sie endlich vorstellen. Das Nadelkissen (Leucospermum-Protea) ist eine exotische Pflanze, die eigentlich in Südafrika heimisch ist und an steinigen Hängen wächst. Ich weiß nicht recht, ob es ihr mit diesen zwei »langweiligen« Kräutern in der Vase gefällt, denn die Floristin meinte, die würden überhaupt nicht zusammen passen.

Blut-Johanniskraut und Schleierkraut sind wohl bekannter. Ersteres heißt auch Mannsblut und gehört zu den Johanniskrautgewächsen. Es wächst in lichten Wäldern Süd- und Westeuropas, auch in Kleinasien. Bei uns in Deutschland ist es nicht zu finden. Das weiße Schleierkraut hingegen könnte uns auch hier begegnen. Es wird auch Rispiges Gipskraut (was für ein Name!) genannt und steht beinahe in jedem Blumenladen. Man verwendet es gern, um Sträußen noch eine liebliche Note hinzuzufügen.




















Sonntag, 20. November 2011

Zu spät

Wie das manchmal so ist, mit den Dingen, die man direkt vor der Nase hat, war ich bisher noch nicht im Botanischen Garten von Halle. Ja, im Leipziger und im Berliner war ich schon, in dem, zu dem es meine Füße in zehn Minuten schaffen würden, noch nicht. Und jetzt ist es zu spät. Nicht für immer, aber – schlimm genug – für dieses Jahr. Der Botanische Garten Halle schließt seine Pforten von Mitte Oktober bis Mai. Oje.

Was sagt uns das? Dinge, die wir tun wollen, nicht zu lang aufschieben!
Klingt zwar wieder sehr moralapostelisch, aber das bringt mein Name wohl so mit sich.

Bleibt mir für den Moment, Euch blumige Grüße aus dem großen Botanischen Garten in Berlin zu schicken, den ich mit meinem Herzensmensch im Sommer besucht habe.


























Besonders imposant waren riesige Blütenmodelle, eins davon zeig ich Euch. Die anderen vielleicht später, zu gegebener Zeit.


Mittwoch, 16. November 2011

Die sterbende Orchidee





















Wie schön etwas aussehen kann, wenn es vergeht, beweist ein Zweig meiner weißen Malaienblume (Phalaenopsis). Die vertrockneten Blüten scheinen so zart und zerbrechlich, das man sie beim Herabfallen auffangen und in einem schützenden Behältnis aufbewahren möchte …

Die Frage, die sich mir stellt, ist, warum empfinden wir Blumen und auch Pflanzen im Allgemeinen überhaupt als schön. Als so schön, dass wir uns nur zu gern mit ihnen umgeben und/oder andere mit ihnen beschenken. Was macht ihren Reiz aus? Was ihre Schönheit? – Künstler und Designer werden nicht müde, sich immer wieder Ihrer Formen zu bedienen. So finden sich Blumen als Symbole auf Gemälden und florale Dekore auf vielen Gegenständen des Alltags (Geschirr, Bettwäsche). Auch ein Blick durch meine Wohnung brachte viel Blumiges hervor, schaut mal hier.

Sind Blütenpflanzen etwas so Ursprüngliches, dass wir gar nicht anders können, als sie als schön zu empfinden? Oder hat die Empfindung von Schönheit viel mehr mit Bildung zu tun? Mit einer Prägung in Kindertagen? Sind unsere Eltern mit uns durch Gärten gewandert und sagten fortwährend: »Seht mal da, ist das nicht schön!?«

Montag, 14. November 2011

Sterndolde und Skimmia





















Oh, ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsblume.
Die große Sterndolde, auch bekannt als Astrantia major (Familie der Doldenblütler), macht sich einfach wunderbar auf meinem Tisch. Und wie schön auch die Skimmia japonica (Familie der Rautengewächse) mit ihren dunkelroten Kullern dazu aussieht. Unser Kater  Pablo scheint das ganz genauso zu sehen und setzt sich dreist zur Vase auf den Tisch!

Die Sterndolde habe ich bei meiner Recherche beinahe mit dem Wasserdost (Familie der Korbblütler) verwechselt. Wie gut, dass ich sicherheitshalber noch mal in den Blumenladen gegangen bin, um nachzufragen.

Die Astrantia fühlt sich leicht strohig an und ist, laut Floristin, eigentlich eine Sommerblume. Sie wächst vorwiegend in Wäldern und auf Bergwiesen.

Die Skimmien kommen eigentlich aus warmen Gefilden Asiens und wachsen als Strauch in Bergwäldern. Im Frühjahr blühen sie weiß, im Herbst schmücken sie sich mit ihren dunkelroten Beeren.

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Freitag, 11. November 2011

Skizzen Oktober – Ein kleiner Ausschnitt








































Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mir fällt das Motivieren gerade sehr schwer. Bei diesem dicken Nebel draußen (ab Montag soll's weitergehen …) will ich mich doch lieber gemütlich auf's Sofa kuscheln. Dennoch möchte ich Euch endlich ein paar Ausschnitte aus meinem ersten Diplom-Skizzenheft zeigen.
Begonnen haben meine Zeichnungen nah am Objekt, zum Schluss sind sie immer linearer und reduzierter geworden. Was meint Ihr, braucht der November mehr Kontrast?

Morgen will ich mir endlich wieder neue Blumen holen und den Stift wieder etwas mühen.
Nicht stehen bleiben ist die Devise. Und bei Euch so?




















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Ende Oktober war ich für ein paar Tage in Stuttgart und bin an einem Blumenladen ganz besonderer Art vorbei gekommen:


Donnerstag, 3. November 2011

Zwischenbericht

Es ist November, der erste Diplommonat verstrichen und das Oktober-Skizzenheft gefüllt. Alles fühlt sich zwar noch etwas unsicher an, aber es wird. Der Anfang ist gemacht. Von den Zeichnungen folgen schon bald ein paar Ausschnitte.

Für heute ein Bild, das »nur so nebenbei« entstanden ist und mir doch so gut gefällt …



























P.S. Es ist schön nach Hause zu kommen und mit Blumen begrüßt zu werden!



Donnerstag, 13. Oktober 2011

Freesie und Rainfarn




Manchmal kann ich über Unfreundlichkeit nur den Kopf schütteln.
Gestern war ich auf dem Markt, um mir blumigen Nachschub für zu Hause zu holen. Und da ich nicht wusste, wie die gelben Blumen, die ich mir ausgesucht hatte, hießen, fragte ich freundlich die Verkäuferin, ob sie mir sagen könne, welche Blume das sei. »Nö« sagte die nur, ohne mich anzusehen und streckte schon der nächsten Kundin ihre Arme entgegen. Was sagt man dazu? Kann man bei zwei Euro, die man für die Blumen ausgegeben hat, keinen Service erwarten?

Inzwischen habe ich selbst herausgefunden, welche Blume ich gemeinsam mit weißen Freesien (Familie der Schwertliliengewächse) in die Vase gestellt habe: Rainfarn. Diese krautige Pflanze hat etwas Ulkiges. Sie sieht aus, als würde ihr etwas fehlen. Naja … tut es auch irgendwie, denn sie hat – wie ich durch Wikipedia gelernt habe – keine Zungenblüten. Sie sind eigentlich ein wichtiger Bestandteil der Korbblütler, zu deren Familie der Rainfarn gehört. 
Nachtrag (10.12.): Dank einer lieben Blumenkundigen habe ich erfahren, dass es sich bei der Pflanze doch nicht um Rainfarn handelt, sondern um eine kleinblütige Chrysantheme. Der Rainfarn wäre gelber und die Blätter mehr geschlitzt. Außerdem schreibt sie mir weiter, wächst der Rainfarn – im Gegensatz zur kleinblütigen Chrysantheme – wild. Die Chrysantheme wird gezüchtet und ist etwas grünlicher. Immerhin gehören die Chrysanthemen zur Familie der Korbblütler und ich lag nicht ganz falsch.

Ich mag den Kontrast zwischen den kleinen runden Kullern und den zarten Blüten der Freesien. Während sich der Blütenkopf der kleinblütigen Chrysantheme scheinbar verschließt, öffnen sich die Freesien ganz offen ihrem Betrachter …

Anbei noch zwei historische Pflanzenstudien der beiden Blumen, die ich hier und dort gefunden habe.


Dienstag, 11. Oktober 2011

Zarter Anfang (Zierkohl und Glockenblume II)

































































Der Anfang ist gemacht.
Habe heute mein Skizzenheft für Oktober zum Leben erweckt – Papier gefalzt, überlegt, geheftet, gestempelt – und die ersten Seiten gefüllt. Zwei Ausschnitte gibt es hier zu sehen.

Zwischendurch blättere ich durch das von Matthias Harder herausgegebene Buch Flower Power. Ein wahres Geschenk von meiner lieben Freundin J.
Schön!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Zierkohl und Glockenblume





















Heute habe ich gelernt, dass man Kohl nicht nur zum Essen auf den Tisch bringen kann. Er ist auch für die Vase bestens geeignet. Wie schön der Zierkohl anzusehen ist, seht Ihr an den Fotos. Seine Blüte sieht nahezu rosig aus, so eng schmiegen sich die Blütenblätter ineinander … Der Zierkohl kann auch gegessen werden. Allerdings nur – so rät ein Experte –, wenn man ihn selbst gezogen hat. Ansonsten ist die Behandlung von Pflanzenschutzmitteln nicht auszuschließen.





















Im Blumenladen standen außerdem eine Menge Glockenblumen in weiß-violett. Zwei von ihnen mussten noch mit, für den Farbtupfer in der Vase. In den nächsten Tagen will ich mich dran machen, die ersten Zeichnungen auf's Papier zu bringen.

Montag, 3. Oktober 2011

Duette

Ich mag Gedichte. Gern in einfacher und (paradoxerweiser) unblumiger Sprache.
Für das Abschlussprojekt meines Hauptstudiums in der Buchkunst habe ich mir fünf ausgewählt. Vier von Joachim Lehmann und eins von Mascha Kaléko. Zu jedem Gedicht ist ein zehnseitiges Leporello mit Original-Zeichnung entstanden. Das Gedicht – auf Transparentpapier mit Schreibmaschine getippt – wurde in das jeweilige Leporello eingeheftet. Dabei gehen grafische Linie und Schrift eine zarte Symbiose ein.
Meine wichtigste Inspirationsquelle waren die Blumen, die ich beim Zeichnen um mich hatte. Daher möchte ich Euch heute auch davon berichten beziehungsweise ein paar Fotos vom Entstehen des Projekts und von der fertigen Arbeit zeigen.






















da denkt ihr

den stift wende ich
in der hand,
das papier macht mich blinzeln
und
meine pfeife ist mir
ein haltegriff.

da denkt ihr,
ich sei einer, der's mit den worten
intim habe,
dem alles leicht falle.

leicht fällt mir nur das niesen,
wenn die luft kalt ist.

(Joachim Lehmann)
















Jedes Leporello hat seine eigene Hülle, die ihrerseits gemeinsam in einer Mappe verstaut sind:











































Und zum Schluss

Stille.






Mein schönstes Gedicht

Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es.
Ich schwieg es.

(Mascha Kaléko)
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