Donnerstag, 19. Januar 2012

Beim Zeichnen …








































… suche ich die Antwort nach der Frage, was ich zu erzählen habe und was ich mit meinen Zeichnungen ausdrücken will. Ich sehe in die Blüten hinein und weiß keine fünf Sätze darauf zu antworten. Das macht mir Angst.

Rainer Maria Rilke hat in seinen Briefen an einen jungen Dichter geschrieben:
»… und ich möchte Sie, so gut ich es kann bitten, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines Tages in die Antwort hinein.«

Gute und richtige Worte. Doch richtig beruhigen können sie mich leider nicht.
Wie soll ich mich in Geduld üben, wenn die Zeit, in der die Antwort gefunden werden will, so begrenzt ist?

Ich habe versucht die Frage umzudrehen. Mich zu fragen, was die Kunst von anderen mit mir macht. Und auch da: keine konkrete Antwort. Das, was geschieht ist für mich meist nicht in Worte zu fassen. Das Bild oder die Zeichnung spricht weniger zu mir, als das etwas Nonverbales passiert, das mich unmittelbar erreicht. Innendrin. Wie eine Art Faden, der sich zwischen uns spannt, ohne dass er für andere sichtbar wäre. Mich berührt ein feiner Strich oder bewegt eine kräftig schraffierte Fläche. Ich mag die leisen Töne neben den lauten Paukenschlägen.

Was das jetzt eine Antwort?





Mittwoch, 18. Januar 2012

Blütensuche im Januar



Schneeglöckchen (Galanthus)

Krokus (Crocus)

Berberitze (Berberis vulgaris)

Rosengewächs

Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

Rose

Winterschneeball (auch: Bodnant-Schneeball)

Zaubernuss (Hamamelis)

Primel (Primula)

Rose

Lampionblume (Physalis alkekengi)





























































































































































































































Heute Nachmittag habe ich mich mit meiner Kamera auf in den Sonnenschein gemacht. Es ist schon erstaunlich, dass man manchmal genauer hinsieht, wenn man durch den Sucher der Kamera sieht; ja, Manches sogar nur Dank ihr entdeckt. Die Schneeglöckchen zum Beispiel hätte ich zwischen all dem Braun der Blätter beinahe übersehen, obwohl ich den ganzen Spaziergang über gerade nach ihnen Ausschau gehalten hatte …

Hier also meine Ausbeute.
Beachtlich, wenn man bedenkt, dass wir gerade Januar haben und eigentlich im Schnee versinken sollten.

Freitag, 6. Januar 2012

Weiße Tulpen




















Strahlend weiße Tulpen beglücken mich ganz besonders.
Sie sind schlicht und dennoch – oder gerade deshalb – sehr edel.
Sie haben etwas Reines und Klares.

Die Tulpen gehören zur Familie der Liliengewächse.
Ihren Namen haben sie dem türkischen Wort tülbend und dem persischen Wort dülband für Turban zu verdanken. Von ebendort gelangten sie vermutlich nach Europa, wo sie sich seither großer Beliebtheit erfreuen. Das Tulpenland schlechthin ist heute wohl für die meisten Holland.







































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Die Tulpe

Dunkel 
war alles und Nacht.
In der Erde tief die Zwiebel schlief,
die braune.

Was ist das für ein Gemunkel?
was ist das für ein Geraune?
Dachte die Zwiebel,
plötzlich erwacht.
Was singen die Vögel da droben
und jauchzen und toben?

Von Neugier gepackt,
hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht
und um sich geblickt
mit einem hübschen Tulpengesicht.

Da hat ihr der Frühling entgegen gelacht.

(Josef Guggenmos)
























Sonntag, 1. Januar 2012

Skizzen Dezember / Vorsätze












































Pünktlich zum neuen Jahr möchte ich Euch gleich ein paar Ausschnitte aus dem Dezember-Heft zeigen. Ganz nach meinem Vorsatz, dieses Jahr ein gutes Diplom hinzulegen und dafür mein Bestes zu geben, will ich nicht wieder den halben Monat verstreichen lassen, ehe es soweit ist …

Da bereits in sechs Monaten meine Verteidigung ansteht, habe ich vor, diesen Monat mein Konzept für praktische und theoretische Arbeit konkret zu machen. So bin ich seit Weihnachten dabei, vermehrt in Büchern zu stöbern, zu lesen, zu notieren, um in meinem Kopf Klarheit darüber zu schaffen, was ich zeigen und erzählen will. Keine leichte Aufgabe. Und der Gedanke daran, macht mir schon etwas Herzklopfen. Das neue Jahr macht, dass alles noch viel näher rückt. Es gibt kein Zurück mehr, nun heißt es für mich vielmehr, mich vollkommen reinzustürzen, so dass nicht einmal mein Haupt oben rausguckt. So werde ich wohl auch meine nebenberuflichen Aufgaben stark einschränken und einiges abgeben müssen (auch wenn mir das mehr als schwerfällt).

Für mein Blog wünsche ich mir noch mehr Einträge (da liegt die Umsetzung bei mir) und vielleicht ein, zwei Kommentare. Sollte Euch also zu Geschriebenem irgendetwas einfallen, Euch erfreuen oder verwundern oder oder oder, schreibt mir. Das wäre schön und würde vielleicht auch einen kleinen Teil zu meinem Diplom beitragen.

In diesem Sinne, Euch allen ein wunderbares Jahr 2012 voll Freude und Glück bringenden Ereignissen!

Anna

Montag, 19. Dezember 2011

Brunia Albiflora, Santini Adora und Agapanthus






















Zur letzten Woche im Advent kommt nun mein schöner Nikolausstrauß. Herrlich duftend nach Tanne dank Brunia Albiflora (den grünen Kugeln). Die roten Santini Adora Chrysanthemen und die weißen Schmucklilien (Agapanthus) geben noch den farblichen Weihnachtstupfer dazu. Schön.

Beim Zeichnen habe ich gemerkt, dass die Brunia Albiflora zwar schön anzusehen, aber weniger gut zu zeichnen sind. Zumindest für mich. Im Moment sieht er doch noch etwas langweilig aus. Mal sehen, ob ich heute Abend noch etwas aus mir und dem Stift rausholen kann.

Also. Auf die Plätze. Fertig. Looooooos!


Donnerstag, 15. Dezember 2011

Türchen Nr. 15

Heute in meinem Adventskalender:

»Willst Du das Glück kennen lernen, 
werde so still, dass Du das sich Öffnen der Blüte hörst.«
(Japanisch)

Habe den Spruch gleich zum Anlass genommen, beim morgendlichen Zeichnen kein Hörbuch und keine Musik zu hören. Schön war es in der Stille und zufrieden bin ich mit dem Ergebnis auch. Das wird wiederholt.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Meine Helden




















Zwischen dem Zeichnen blättere ich immer wieder durch Bücher. Ich mag Egon Schiele, Gottfried Schüler, Alexander Olbricht und Toulouse Lautrec. Ihre Grafiken gefallen mir sehr. Eine große Kraft geht von ihnen aus. Sie eint der bewusst gesetzte Strich. Nichts Überflüssiges ist bei Ihnen zu finden. Nur Klarheit. Klarheit durch Konzentration und Verdichtung auf der einen und dem Nichts auf der anderen Seite.
Schiele begegnete mir zum ersten Mal, als ich mit meinen Eltern und meinem Bruder die Stadt Krumau in Tschechien besuchte. Dort sahen wir eine große Ausstellung. Bilder Gottfried Schülers sah ich 2004 in der Kunsthalle Apolda und Alexander Olbrichts »2 x Zwölf Zweige« beeindruckten mich in einer Ausstellung im Weimarer Schiller-Museum, die ich 2010 mit meinem Vater besuchte.
Zufällig zeigte mir meine Professorin in der letzten Konsultation ein kleines Insel-Bändchen des letztgenannten Künstlers. Und da ich einfach nicht widerstehen konnte, bin nun auch ich glückliche Besitzerin dieser Nr. 1085, die 24 farbige Zeichnungen Olbrichts zeigt.
Frisch inspiriert, kann es morgen also wieder ans Werk gehen.
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