Für das Abschlussprojekt meines Hauptstudiums in der Buchkunst habe ich mir fünf ausgewählt. Vier von Joachim Lehmann und eins von Mascha Kaléko. Zu jedem Gedicht ist ein zehnseitiges Leporello mit Original-Zeichnung entstanden. Das Gedicht – auf Transparentpapier mit Schreibmaschine getippt – wurde in das jeweilige Leporello eingeheftet. Dabei gehen grafische Linie und Schrift eine zarte Symbiose ein.
Meine wichtigste Inspirationsquelle waren die Blumen, die ich beim Zeichnen um mich hatte. Daher möchte ich Euch heute auch davon berichten beziehungsweise ein paar Fotos vom Entstehen des Projekts und von der fertigen Arbeit zeigen.
da denkt ihr
den stift wende ich
in der hand,
das papier macht mich blinzeln
und
meine pfeife ist mir
ein haltegriff.
da denkt ihr,
ich sei einer, der's mit den worten
intim habe,
dem alles leicht falle.
leicht fällt mir nur das niesen,
wenn die luft kalt ist.
(Joachim Lehmann)
Jedes Leporello hat seine eigene Hülle, die ihrerseits gemeinsam in einer Mappe verstaut sind:
Und zum Schluss
Stille.
Mein schönstes Gedicht
Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es.
Ich schwieg es.
(Mascha Kaléko)
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